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Die Schönheit der Epiphyllen, auch Blattkakteen genannt, ist schlichtweg überwältigend. Wenn an den Blättern im Frühjahr die ersten Knospen erscheinen, ahnen viele Pflanzenliebhaber noch gar nicht, in welch wunderschönen Farben und mit welcher Vielfalt die Blüten das Auge erfreuen werden. Von kleinster Ampelpflanzenblüte mit nur fünf Zentimetern Blütendurchmesser bis zu tellergroßen Exemplaren. Es gibt bereits mehr als 10.000 verschiedene Epiphyllen. Ursprünglich stammen Blattkakteen aus den subtropischen Wäldern Süd- und Mittelamerikas, wo sie als "Aufsitzer" in Astgabeln von Bäumen gedeihen. Europäische Seeleute nahmen einige Exemplare vor 250 Jahren mit nach Hause und stellten sie experimentierfreudigen Botanikern zur Verfügung. Erst in England, dann in Frankreich und schließlich auch in Deutschland versuchten Gärtner ihr Glück mit den neuen Phyllokakteen. Sie hatten Erfolg. Der bedeutendste Züchter war zweifelsohne der Erlauer Curt Knebel, der in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts über 400 verschiedene Sorten kreuzte. Heutzutage liegt die Hochburg der Epiphyllum-Züchtung in Kalifornien nicht zuletzt der idealen klimatischen Verhältnisse wegen. Alljährlich kommen neue Sorten hinzu und bis auf Schwarz und Blau sind alle Farben des Spektrums in der Blütenvielfalt vertreten. Epiphyllen lassen sich einfach vermehren. Man schneidet 15 bis 20 cm lange Stecklinge eines vorjährigen Triebes und lässt diese zunächst ca. 14 Tage liegen. Danach kommen sie in Bewurzelungssubstrat. Während der ersten Wochen bis zur Bewurzelung sollten sie nur besprüht werden, weil sonst die Blätter anfaulen könnten. Bei der weiteren Pflege sollte man "gesunden Pflanzenverstand" walten lassen und an den natürlichen Standort mit den daraus resultierenden Bedürfnissen denken. Im Tropenwald sind die Blattkakteen durch das Blätterdach der Bäume vor praller Sonne geschützt und sie erhalten genügend Luftfeuchtigkeit durch häufige Regenschauer. Man soll den Pflanzen also keine Kakteen-Erde zumuten. Die Grundregeln für das passende Substrat: Epiphyllen wollen locker, humos und kalkfrei in ein relativ kleines Gefäß gepflanzt werden. Ein Gemisch aus Vermiculite oder gröberer Lava mit einer torfhaltigen Erde bewährt sich gut. Das Substrat darf nur feucht und niemals naß sein. Gedüngt werden sollte auch erst, wenn die Pflanzen gutes Wachstum zeigen. Epiphyllen möchten in der Nähe von Fenstern mit vor- oder spätnachmittaglichem Licht gehalten werden. Ältere Exemplare gedeihen im Sommer auch sehr schön unter Bäumen oder Schattendächern. Die Pflanzen sollen nie in der prallen Mittagssonne stehen. Während der natürlichen Wachstumsperiode (März bis August) benötigen die Pflanzen auch Nahrung. Die Hälfte der angegebenen Dosierung eines Zimmerpflanzendüngers ist ausreichend. Epiphyllen sind Wunder der Anpassungsfähigkeit und tolerieren bei ausreichender Luftfeuchtigkeit und vorhandenem Schatten auch extreme Hitze. Sie würden jedoch erfrieren, wenn sie Frost ausgesetzt wären. Überwintern sollten die Pflanzen möglichst hell an einem kühlen Platz im Haus. In dieser lichtarmen Zeit darf natürlich nicht gedüngt werden. Eine vierwöchige Ruhezeit ist auch nach der Blüte nötig. Im Frühling erscheinen dann aus den simplen, grünen Blättern Knospen, die sich in 6 - 8 Wochen zu bezaubernden Blüten entfalten. Deren unbeschreibliche Schönheit ist dann Jahr für Jahr immer wieder ein Erlebnis.
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